Lehrgang für Raumplanung, Baukultur und Dorfentwicklung - Modul 2

SeminarNRLG24064
PeriodeFrühjahr/Sommer 2024
KategorieLehrgänge
TitelLehrgang für Raumplanung, Baukultur und Dorfentwicklung - Modul 2
ZielgruppeBürgermeister*innen, Vizebürgermeister*innen, Gemeinderät*innen, Amtsleiter*innen und Gemeindebedienstete
Seminarbeschreibung

Jeder Modulteil umfasst zwei Lehreinheiten. In der ersten Einheit erfolgt die Vermittlung von Grundkenntnissen
durch einen Vortrag. Die zweite Einheit konzentriert sich auf die Diskussion von Fallbeispielen und
Best-Practice-Beispielen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die Möglichkeit, ihre eigenen
Projekte und Herausforderungen in ihrer Gemeinde einzubringen, die dann vor Ort gemeinsam erörtert
werden. Dieser Ansatz ermöglicht eine interaktive und sehr praxisnahe Auseinandersetzung

Seminarinhalt

Teil 1: Örtliche Raumplanung - Örtliches Entwicklungskonzept ÖEK

Wesentliche Entscheidungen zur Gestaltung unserer Umwelt und der damit verbundenen Qualität der
Lebensräume werden auf der Ebene der örtlichen Raumplanung durch den Gemeinderat getroffen. Mit
dem ÖEK besteht auf der örtlichen Raumplanungsebene und innerhalb der Gemeinde eine übergeordnete
Ebene, die eine vorausschauende Entwicklungsplanung und gewichtige Gestaltungsspielräume ermöglicht,
die anschließend bindend für die Flächenwidmung wird. Das ÖEK, das für viele Gemeinden neu und
nun verpflichtend ist, soll mit seinem gesetzlichen Rahmen und seinen Erfordernissen vorgestellt, und mit
seinen Möglichkeiten und Potenzialen als wesentliches Gestaltungsinstrument auf Gemeindeebene vermittelt
werden.

 

Teil 2: Lebensraumgestaltung und klimafreundliche Mobilität

Die Zersiedelung führt nicht nur zu einem erhöhten Verbrauch von Flächen und erhöhter Versiegelung,
sondern schafft auch größere Distanzen im Alltagsleben. Dies wiederum erhöht die Abhängigkeit vom
motorisierten Individualverkehr (MIV) und fördert die Entstehung problematischer räumlicher und baulicher
Strukturen. Außerdem bewirkt die Zersiedelung eine Bindung wirtschaftlicher Ressourcen und erschwert die Entstehung
von Arbeitsplätzen sowie sozialen Verbindungen. In diesem Teil des Lehrgangs wird erörtert, wie alternative
Mobilitätsformen, wie Gehen, Radfahren und der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) sowie das Konzept
der "Stadt der kurzen Wege", dazu beitragen können, das Leben in unseren Ortschaften zu vitalisieren.
Weiters werden auch Maßnahmen und Strategien zur Förderung dieser alternativen Mobilitätsformen
in unseren Dörfern vorgestellt und wie diese Ansätze zu einer Stärkung der wirtschaftlichen Kreisläufe und
Wertschöpfungsketten innerhalb der Gemeinden beitragen können.


Teil 3: Ortskernbelebung - Leerstandsbelebung im Umgang mit Bestand, Adaptionen und Beteiligung

Die Belebung von Ortskernen ist eng an ein gedeihliches Zusammenspielen unterschiedlichster Parameter
gebunden. In diesem Teil des Lehrgangs wird erläutert, welche Erfolgsparameter es braucht, um den Entwicklungsfokus
auf eine Ortskernstärkung zu richten. Strategische Empfehlungen, derer es viele gibt, entfalten
erst ihre Wirksamkeit, wenn sie sich untereinander stärken.
Praktisch ist die erfolgreiche Belebung von Leerständen entscheidend, um weitere positive Impulse auszulösen.
Zeitgleich gilt es oft erst Rahmenbedingungen und Anreize zu schaffen, damit Leerstände überhaupt
wiederbelebt werden können. Dabei gilt es verschiedenste Nutzungsarten, wie Wohnen, temporäre
Nutzungen, Mehrfachnutzungen oder Gewerbenutzungen theoretisch durchzudenken. Entscheidend und
ratsam ist es dabei, Betroffene zu Beteiligte zu machen und den Dialog zu suchen, zu finden und zu halten.
Erfolgreiches Leerstandsmanagement verfolgt ganzheitliche Ansprüche und braucht ein gutes Zusammenspielen
vieler Faktoren. Diese zu beleuchten und dabei machbare Schritte, die im Kompetenzbereich
einer Gemeinde liegen können, aufzuzeigen, ist Ziel dieses Moduls.


Teil 4: Außerordentliche Instrumente zur Ortsgestaltung:
Gestaltungsbeirat, Mindestdichten, Baurecht

Um eine qualitativ hochwertige Gestaltung unserer Lebensräume zu erreichen, genügt es nicht, lediglich
die gesetzlichen Mindestanforderungen der Raumplanung zu erfüllen. Neben den Raumplanungs- und
Baugesetzen gibt es viele weitere Handlungsfelder auf der örtlichen Raumplanungsebene, die dazu beitragen
können, unsere Dörfer aktiv zu gestalten.
Im Rahmen dieses Lehrgangs werden einige raumplanerische Instrumente vorgestellt, die möglicherweise
weniger bekannt oder gebräuchlich sind (z. B. Mindestdichten, Rückwidmung, Baulandbefristung etc.).
Außerdem werden verschiedene Instanzen, Mechanismen und weitere Werkzeuge erörtert, darunter
Gestaltungsbeiräte, Stadtteilkoordinatoren, städtebauliche Verträge, Baurecht, Bodenfonds, Baulandumlegung
und vieles mehr.

DokumenteRaumplanung, Baukultur und Dorfentwicklung.pdf
StatusAbgeschlossen
StraßeCampus 1
PLZ7000
SeminarortEisenstadt
InstitutAkademie Burgenland
Kosten€ 475,-

Referenten

ReferentDI Georg Prem
ReferentMag. Lisa Gabriel
ReferentDI Alexander Kuhness
ReferentDI Daniela Allmeier
ReferentDipl.-Ing. Christine Zopf-Renner

Termine

Termin Start25.04.2024 08:30
Termin Ende25.04.2024 17:00
Keine Aktionen mehr möglich