Lehrgang für Raumplanung, Baukultur und Dorfentwicklung - Modul 1

Teil 1: Siedlungs- und Flurformen und räumliche Dorfentwicklung

Durch die Vermittlung der historischen räumlichen Entwicklung der Dörfer und der Siedlungsräume sowie
der seinerzeitigen Bauweisen soll Wissen vermittelt werden, um bestehende Dorfstrukturen lesen, analysieren
und deuten zu können. Das Ziel dieses Teils des Lehrgangs ist es, die Potenziale und Möglichkeiten
der vorhandenen Dorfstrukturen auf städtebaulicher Ebene zu erkennen, um eine bessere Planung für die
zukünftige räumliche Entwicklung zu ermöglichen.

Teil 2: Bautypologie, Gebäude- und Hofformen, Dachlandschaften, Ortsbild

Neben Bautypologie und Bauformen soll bei den Teilnehmer*innen ein Bewusstsein für den Bestand und
die historische Bausubstanz geschaffen werden. Hierzu gehört auch die Anerkennung der Bedeutung
dieser historischen Elemente für das Erscheinungsbild der Ortschaften und die Identität der Gemeinden. Die
Erhaltung und Pflege dieser Bausubstanz ist entscheidend für das Bewahren des einzigartigen Charakters
und des kulturellen Erbes der Gemeinden.

Teil 3: Flächenwidmungspläne und Bebauungsbestimmungen

Die grundlegenden Parameter für unsere gebaute Umwelt, das dazugehörige Orts- und Landschaftsbild
sowie die Qualität der Lebensräume werden maßgeblich durch Flächenwidmungspläne und Bebauungsbestimmungen
festgelegt. Ein Ziel dieses Lehrgangs ist es, Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die örtliche
Raumplanungsebene mit dem Gemeinderat die o.a. Festlegungen bestimmt und damit die wesentlichsten
Entscheidungen zur Gestaltung unserer Umwelt trifft. Neben den gesetzlichen Mindestanforderungen sollen
die Möglichkeiten der Flächenwidmungs- und Bebauungspläne verdeutlicht und Gemeinden zu einer
aktiven Gestaltung ihrer Ortsstrukturen angehalten werden.

Teil 4: Zukunftsfitte Gestaltung der öffentlichen Räume

Unsere Ortszentren stehen vor großen Herausforderungen. Hitze, Starkregen, Verkehr, Leerstand, Digitalisierung
und Abwanderung zeigen vielerorts dringenden Handlungsbedarf. Wie können sich unsere Städte
und Kommunen an diese neuen, komplexen Herausforderungen anpassen? Wie können wir den öffentlichen
Raum unserer Städte und Gemeinden wieder zu qualitätvollen, attraktiven und zukunftsfähigen Lebensräumen
machen? Der Lehrgang soll aufzeigen, mit welchen konkreten Maßnahmen unsere Ortszentren aufgewertet
werden können. Es werden anhand aktueller Best-Practice-Beispiele grundlegende Kenntnisse zur
zukunftsfitten Gestaltung unserer Plätze und Straßen vermittelt. Welche konkreten Maßnahmen sind hier
sinnvoll, wirksam und wie funktionieren diese? Konkrete Beispiele für modernes Regenwassermanagement,
neue Bauweisen wie die „Schwammstadt“, wirksame Begrünung und Entsiegelung und die qualitätvolle
Gestaltung von öffentlicher Räumen werden vorgestellt und Hinweise gegeben, worauf bei der Umsetzung
zu achten ist.